Völkische Forschung am Krakauer "Institut für Deutsche Ostarbeit"

I Einleitung

Perhaps there is memory growing out of oblivion,

a miracle happening on a journey,

as the nightingale sings an aching soliloquy

buried in the forests of Poland.¹

1 Eine befremdliche Korrespondenz als Ausgangspunkt

Im Frühjahr 1942 vermaßen die beiden Wiener Anthropologie-Absolventinnen Elfriede Fliethmann (1915–1987, ab 1943 verheiratet Henseling) und Dorothea Maria Kahlich (1905–1970, Geburtsname Könner) im südpolnischen Tarnów (jiddisch Tarne) über einhundert jüdische Familien. Anton Adolf Plügel (1910–1945), wie die beiden Frauen ein Absolvent der Wiener Universität und Fliethmanns Vorgesetzter an der Sektion Rassen- und Volkstumsforschung (SRV) am Institut für Deutsche Ostarbeit (IDO) im besetzten Krakau, hatte die Studie ...