Walter Hettche
Günter Eichs lyrische Ordnungen
Mit einem Seitenblick auf Ilse Aichingers Gedicht »Befehl des Baumeisters beim Bau der Prinz-Eugen-Straße«
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In seinen Essays und Reden hat Günter Eich wiederholt gefordert, Literatur solle nicht zur Anwendbarkeit im Dienste der Machtausübung, zur Festigung bestehender Ordnungen oder überhaupt zu irgendwelchen ›Zwecken‹ brauchbar sein. »Gedichte haben keinen beabsichtigten Nutzwert«,1623 schreibt er schon 1932; in der Rede zur Verleihung des Georg-Büchner-Preises (1959) spricht er beinahe ausschließlich über die Notwendigkeit, die Literatur gegen die Gefahr missbräuchlicher Vereinnahmung zu immunisieren, und 1967 hat er in einem Gespräch mit Schülern der Odenwaldschule gesagt, dass Sprache grundsätzlich ...
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