3Die evakuierten Produktionsmittel
In den ersten Septembertagen des Jahres 1939 stellte die Eduard Rheinberger AG in Pirmasens, der größte Schuhhersteller vor Ort, ihren Betrieb ein. Die 2 300-köpfige Belegschaft musste die rote Zone verlassen. Dazu zählte auch eine anonyme Stepperin,278 die ihre Gefühle in den letzten Stunden vor der Evakuierung in einer Rheinberger-Broschüre rückblickend folgendermaßen beschrieb:
Seit 15 Jahren schaffte ich in der Stepperei. Werde ich meinen Arbeitsplatz noch einmal wiedersehen? Wird meine Steppmaschine von einer französischen Granate zerschmettert werden?279
Ihre Sorge erwies sich als unbegründet. Als sie einige Monate später ihre Tätigkeit im Rheinberger-Ausweichbetrieb in Offenbach wiederaufnahm und dafür ...
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