Jörg Widmaier
Das begreifbare Sakrament: Zur Medialität von Taufgefäßen zwischen Entwurfs- und Offenbarungsmoment
Für das Phänomen von Begreifbarem und Unbegreifbarem im sakramentalen Akt bemühte Hugo von St. Viktor im 12. Jahrhundert ein eingängiges Sinnbild: In seinem Traktat De sacramentis fidei Christianae beschreibt er die göttliche Gnade des Sakraments als Medizin oder Gegengift für den heilsbedürftigen Menschen.690 Dabei differenziert er diese immaterielle Substanz vom erfassbaren Sakrament, beispielsweise dem Wasser der Taufe, welches er als Gefäß (vas) begreift, das diese Medizin zwar enthält, selbst jedoch keine Gnadenwirkung besitzt. Einen ähnlichen Zusammenhang gibt ebenso eine Inschrift wieder, welche auf dem Beckenrand des Taufgefäßes ...
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