Der „Systematiker“ der „Kleinen Göttinger Fakultät“. Ernst Troeltschs Promotionsthesen und ihr Göttinger Kontext

I. Einleitung

1.

1904 veröffentlichte der damals in Halle lehrende Dogmatiker Max Reischle unter dem Titel „Theologie und Religiongeschichte“ „Fünf Vorlesungen“, die er im Oktober 1903 auf einem Ferienkurs für Pfarrer der Hannoverschen Landeskirche gehalten hatte. Reischle, der in der theologischen Öffentlichkeit als ein durchaus eigenständiger Repräsentant der sogenannten „Ritschlschen Schule“ galt, setzte sich hier vor allem mit einem seiner Fachkollegen auseinander. Zwar galt seine Kritik überhaupt denen, die den „Ruf ,religionsgeschichtliche Methode!‘ [...] heutzutage in der Theologie mit lautem, oft etwas gellendem Ton“ ertönen ...

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